Karikaturenstreit

Anfang Februar 2006 reagierte Ralf König spontan mit diesen acht Karikaturen und kurzen Strips auf die Eruption der Gewalt, die zwölf dänische Mohammed-Cartoons in der arabischen Welt ausgelöst hatten.

 

Seine Zeichnungen wurden in etlichen Tageszeitungen und Magazinen abgedruckt, die FAZ kommentierte: „Die Reaktion auf die zwölf Karikaturen in Jyllands-Posten ließ Ralf König zu der Form greifen, die verfemt werden soll: Der Comic-Zeichner wird zum Karikaturisten, und dem Spötter ist es diesmal bitterernst: ‚Wenn der Westen da nicht gegenhält und seine demokratischen Werte ohne Wenn und Aber und Entschuldigungen verteidigt, ist’s bald vorbei mit Presse- und Meinungsfreiheit.’“

 

Für seine „künstlerische Stellungnahme im Streit um die Mohammed-Karikaturen“ wurde Ralf König im Juni 2006 auf dem Internationalen Comic-Salon in Erlangen mit dem Max-und-Moritz-Preis („Spezialpreis der Jury“) ausgezeichnet. Aus der Laudatio:

 

„Ralf König ist dem Versuch, eine grafisch artikulierte Meinung durch gewalttätige Proteste zu unterdrücken, seinerseits mit grafisch artikulierter Meinung entgegen getreten. Als homosexueller Künstler, der die Homosexualität zum Hauptthema seiner Arbeit erhob, hat Ralf König stets selbst in einem repressiven und Diskriminierungen ausgesetzten Klima gewirkt. Der Zuspitzung des Zensur-Falls Mohammed zu witziger Kritik liegen bei König also soziale und persönliche Erfahrungen zugrunde, die ihn die Feder gegen jede Art von Meinungsunterdrückung erheben lassen. Seine Arbeit impliziert die Forderung, dass in einer freien Gesellschaft auch die so genannte Verletzung religiöser Gefühle ausgehalten werden muss. Daher hat die Jury ihren Spezialpreis 2006 Ralf König für seine künstlerische Stellungnahme im Streit um die Mohammed-Karikaturen zuerkannt.“