Archetyp: Grenze des Zumutbaren

Ein christlicher Medienverbund kritisiert Ralf Königs neue Comic Serie.

 

Der christliche Medienverbund KEP hat die in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) abgedruckte neue Comic-Reihe Archetyp von Ralf König scharf kritisiert. „Die Zeichnungen machen sich über biblische Geschichten und Figuren lustig und sind eine Beleidigung für alle, denen die Bibel als Grundlage für ihren Glauben gilt", erklärte KEP-Geschäftsführer Wolfgang Baake am Montag. „Wenn biblische Überlieferungen mit kaum zu überbietbarem Spott überzeichnet werden, hört der Spaß auf." Mit den Comic-Zeichnungen habe die FAZ eine „Grenze der Zumutbarkeit" überschritten.

 

Seit dem 6. Januar karikiert der Zeichner Ralf König in einer Serie in der Zeitung biblische Geschichten und Figuren. In einer der ersten Folgen stellte er beispielsweise Adam und Eva als die „beiden Strunzendoofen" dar, weil sie den Sündenfall begangen hätten. König hatte bereits 2007 mit seinem religionskritischen Buch Prototyp über die Schöpfungsgeschichte für Aufsehen gesorgt.

 

FAZ-Redakteur Andreas Platthaus hatte vor dem Erscheinen der neuen Comic-Reihe angekündigt, dass die Leser „einen ganz anderen Noah" kennenlernen würden als den aus der Bibel. Nach KEP-Angaben steht im Mittelpunkt der Geschichte nicht die Sintflut, sondern ein Gott, der fast seine gesamte Schöpfung ertrinken lässt.

 

KEP-Geschäftsführer Baake erklärte, die FAZ biete ihren Lesern zwar immer wieder fundierte Berichterstattung über kirchliche und christliche Themen, etwa in Beiträgen kirchlicher Vertreter. „Doch Christen machen sich in diesen Veröffentlichungen nie über Nicht-Christen lustig oder diffamieren deren Überzeugungen in einer Weise, wie dies derzeit durch die Veröffentlichung von Comics des Zeichners Ralf König geschieht."

 

 

Erschienen im Tagesspiegel 13. Januar 2009